Kategorien
Thailand

Chiang Mai Part II

Ja. Ich war – bin – schon wieder in Chiang Mai, und zwar wieder ganze vier Nächte lang. Und wisst ihr was? Das ist auch gut so!

Seit ich aus Vietnam nach Thailand gekommen bin, sind über zwei Wochen vergangen, die ich tatsächlich nur in Chiang Mai und Pai verbracht habe. Aber das war sehr nötig, und ich halte das nach wie vor für die absolut richtige Entscheidung. Warum?

Nun, nach Kambodscha und Vietnam war ich dem schnellebigen Alltag des dauerhaften Herumreisens ziemlich überdrüssig. Sechs Wochen lang hatte ich nirgendwo mehr als drei Nächte verbracht, hatte zu viel Zeit in Bussen gesessen, zu schnell zu viele Gesichter kennengelernt, zu selten abgeschaltet, Musik gehört und nichts getan. Ich war erschöpft. Dankbar, aber erschöpft. Ohne Gedankenstütze erinnerte ich mich nur an etwa die Hälfte der Dinge, die ich bis dahin erlebt hatte. Nicht selten kam es vor, dass ich abends fix und fertig in meinem Bett lag und mich erst bei Durchsicht meiner Bilder erstaunt daran zurückerinnerte, was ich eigentlich schon alles auf meiner Reise gesehen hatte. Es war genug. Ich brauchte ne Pause. Und die habe ich mir hier gegönnt.

In Chiang Mai brauche ich keine Karte mehr. Ich weiß, wie ich zum besten Kaffee finde, zum besten Frühstück, zum frischesten Saft, zum englischen Buchladen, zum Yogastudio. Und das habe ich in den letzten Tagen sehr genossen. Ich war jeden Tag auf dem Rad unterwegs (das kostet hier 40 THB, also einen Euro pro Tag), machte Yoga und aß unheimlich gutes Essen. Außerdem erledigte ich ein paar administrative Aufaben, schrieb Mails und Bewerbungen, und traf mich Abends zu einer Yogastunde und Abendessen mit Antonia, einem der Mädels aus dem Yoga Retreat in Pai.

Processed with VSCO with a5 preset

Vorgestern streckte mich leider eine fette Erkältung nieder. Irgendeine Klimaanlage scheint mir nicht allzu gut bekommen zu sein. Ich schlief mit Halsschmerzen ein und erwachte morgens um 2 mit einer Monstermigräne, wie ich sie seit Jahren nicht erlebt hatte. Da schiss ich dann gelinde gesagt auf die Selbstheilungskräfte meines Körpers, schmiss zwei Ibuprofen und hoffte, dass ich in jener Nacht noch nicht sterben müsste. Musste ich nicht. Am nächsten Morgen war von dem ganzen Trubel nichts weiter übrig als Reizhusten und eine verstopfte Nase. Beides begleitet mich bis heute, und macht auch keine Anstalten, sich zu verabschieden. Aber ich habe keine Kopfschmerzen und auch sonst keine Beschwerden, was ich tatsächlich den Unmengen grünen Saftes zuschreibe, die ich hier kippe. Und dem Ingwer-Zitronentee. Und den Weizengrass-Shots. Und den Kurkuma-Tabletten. Ich bin voll ausgerüstet Freunde. Und Chiang Mai ist ein Paradies der Superfoods, das macht es mir sehr leicht. Ich habe aber eine ganz klare Vermutung, woher das ganze Dilemma rührt:

Von der Luft. Chiang Mais Luft ist gelinde gesagt zum Kotzen (was man sehr wörtlich nehmen darf, wenn ich so an meine Migränenacht zurückdenke). Sollte sich jemals irgendjemand in Deutschland über Smog beschweren, sei er herzlich dazu eingeladen, mal mit dem Fahhrad bei 35 Grad und Sonne durch den Chiang Maiischen Stadtverkehr zu radeln. Nicht selten rief das bei mir beachtliche Hustenanfälle hervor, und welche Farbe das Wasser hat, welches ich abends den Duschabfluss herunterspüle, möchte ich gar nicht erst erwähnen.

Umgeben von Bergen ist Chiang Mai nicht gerade gut belüftet, dazu kommt erwiesener maßen eine nicht unbeträchtliche Menge an Luftverschmutzung aus China herübergeweht – und dass die Chinesen ein Luftproblem haben ist ja nun wirklich schon länger kein Geheimnis mehr. Jedenfalls bin ich davon überzeugt, dass all das zu diesem ekeligen Husten geführt hat, mit dem ich jetzt zu kämpfen habe, und ich hoffe inständig, dass die Luft in Laos irgendwie besser sein wird. Luang Prabang ist zwar genau so nah an China dran wie Chiang Mai, dafür ist aber weniger Verkehr und mehr Wald. Drückt mir also die Daumen.

Genug gejammert, jetzt zur Zukunft.

Heute habe ich tatsächlich die Schnauze voll vom Nichtstun. Gott sei Dank wartet in meinem Rucksack ein Zugticket auf mich, welches mir erlaubt, mich morgen Nachmittag um 15:30 Uhr in einen Zug in Richtung Bangkok zu setzen und mich um 04:30 Uhr morgens am Don Mueang Flughafen wieder rausschmeißen zu lassen. Dort werde ich dann 10 Stunden lang auf meinen AirAsia-Flug warten, der mich DANN hoffentlich heil und sicher nach Luang Prabang, Laos bringen wird. Da ist also einiges geplant die nächsten Tage, und auch, wenn mein innerer Schweinehund vornehmlich die Arbeit sieht, die mit einer solchen Reise verbunden ist, so freut sich der Rest von mir wahnsinnig darauf, ein wieder neues Land kennenlernen zu dürfen, wenn auch nur kurz.

So. Das wars erstmal von mir, denke ich. In den letzten Tagen sind tatsächlich kaum Bilder entstanden, deshalb ein sehr fotoarmer Blogpost, ich hoffe, ihr könnt mir das nachsehen. Auf meiner Agenda stand tatsächlich nichts anderes als Kaffee, Essen, Yoga und der PC. In dieser Reihenfolge.

In diesem Sinne, wir hören uns in Laos!

6 Antworten auf „Chiang Mai Part II“

Hallo Klara ,eben komme ich von der fröhlichsten Geburtstagsparty,die ich lange so nicht erlebt habe1Nette Menschen,gutes Essen ,viel Musikund eein ausgelassenes Geburtstagskind!!!Natürlich haben wir auch an Dich gedacht.Hoffenlich bist Du Deine Erkältung los.Schöne Zeit in Lhaos wünscht Dir R.K.

Wir sind wieder begeistert und dabei – toi toi toi für die nächste Station. Dein Vater kam wirklich super glücklich in das 51. Lebensjahr

Hallo Klara, du hast eine super Party verpasst! Gratulation zu der Stelle in Berlin und weiterhin eine so eindrucksvolle Reise

Hallo Michael, ja ich hörte davon und wäre unheimlich gerne dabei gewesen! Aber mein alternativer Aufenthaltsort war auch nicht von schlechten Eltern 😉 Ganz lieben Dank und bis hoffentlich bald,
Klara

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert