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Laos

Luang Prabang Part II

Am nächsten Morgen schlief ich aus. So richtig aus. Bis ich von alleine aufwachte, woraufhin ich mich noch ein bisschen im Bett hin- und herrollte und ein paar Seiten las, bevor ich fand, dass es jetzt Zeit wäre, aufzustehen. Das war um 8:15 Uhr. Ich machte mich also fertig und wanderte los um zu frühstücken. Das Indigo Café ist wohl der mit Abstand westlichste Ort in Luang Prabangs Innenstadt, mit ebenfalls sehr westlichen Preisen, allerdings auch die einzige Gastronomie, die Pflanzenmilch für Kaffee und Co. anbietet. Also ließ ich mich dort nieder und verspeiste, während ich den vorletzten Blogpost niederschrieb, einen Obstteller und ein Baguette mit gegrillten Tomaten – und natürlich einen Kaffee Latte. Hehe.

Gut gesättigt machte ich mich auf den Weg zum Mount Phousi. Ich hatte für diesen Tag in Laos nichts geplant, außer mir Luang Prabang mal genauer anzusehen und ein paar Bewerbungen wegzuschicken – und genau das sollte passieren.

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Mount Phousi ist ein Berg, der inmitten der vollsten Straßen von Luang Prabang steht und auf dessen Gipfel – wie sollte es anders sein – ein goldener Tempel steht. Er ist eine kleine Waldoase zwischen Mopeds und Märkten, und Augenzeugenberichten zufolge hatte man von dort oben eine schöne Aussicht über die Stadt, die Berge und den Mekong. Also ging es los, 328 Stufen gen Tempel.

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Der Aufstieg fiel mir überraschend leicht, und auf dem Weg nach oben kam ich mit drei Thailänderinnen im Alter zwischen 35 und 60 Jahren ins Gespräch. Die waren alle Lehrerinnen an einer Schule in Bangkok und auf Kurzurlaub in Laos. Sehr nette Frauen, und natürlich musste wieder ein Selfie geschossen werden. Ich würde echt gerne mal erklärt kriegen, was es damit auf sich hat, denn man kann sich als Europäer tatsächlich mit kaum einem asiatischen Touristen unterhalten, ohne danach vor die Kamera gebeten zu werden. Aber gut, es störte mich wenig, und nachdem auch die Facebook-Kontaktdaten ausgetauscht waren, machte ich mich daran, das wundervolle Panorama abzulichten, welches sich mir darbot.

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Als ich alles gesehen und den plötzlich aufgetretenen Regen abgewettert hatte, machte ich mich an den abstieg und schlenderte weiter durch die Straßen, machte Fotos, trank einen Tee und schrieb Postkarten, wsa man eben so tut, wenn man einen freien Tag hat. So um die Mittagszeit besorgte ich ein Baguette mit Tomaten und Avocado und suchte das wohl einzige verbliebene Internetcafé der Stadt auf. In Zeiten von Laptops scheint niemand mehr einen Computer zu brauchen, doch da ich ohne Laptop unterwegs bin, ich kleiner Rebell, bin ich doch ab und wann ganz dankbar für einen echten Computer, vor allem, wenn es darum geht, Bewerbungen wegzuschicken. Ich erledigte also, was ich zu erledigen hatte und spazierte dann erstmal zurück zu meinem Hotel. Es war mittlerweile 14:30 Uhr, um 17:00 Uhr wollte ich zum Yoga, und ich war irgendwie müde und leicht verschnupft und es regnete, weshalb ich es für die beste Idee hielt, einfach mal Mittagsschlaf zu machen.

Die Yogaklasse, von der ich gedacht hatte, dass sie um 17:00 Uhr stattfinden würde, passierte tatsächlich erst um 18:00 Uhr. Also besorgte ich da ich ja nun schonmal in der Innenstadt war mein veganes 10.000 Kip-Abendessen zum Mitnehmen und brachte es zurück zu meinem Hotel, bevor ich einen zweiten Anlauf startete, den Yogakurs zu besuchen – dieses Mal erfolgreich.

Auf dem Heimweg sah meine Brandwunde mal wieder zum Erbrechen aus.

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Also stoppte ich an einer am Weg gelegenen Apotheke und kaufte all das, was mir damals auch der Arzt in Hanoi verschrieben hatte: Jod, Silbercreme, Pflaster, Verbandszeug und Kochsalzlösung. Letztere wurde mir in einem Infusionsbeutel inklusive Schlauch und Nadel über den Tresen gereicht, was ich erstmal so hinnahm, ohne größere Probleme zu erwarten. Aber Freunde.

So richtig MacGyverig fühlt man sich erst, wenn man inmitten seines Hotelbadezimmers steht und sich mit aller Kraft aus einem Infusionsbeutel, den man gerade mit dem nicht-nadeligen Ende eines Infusionsschlauchs etwa 15 mal perforiert hat, Kochsalzlösung auf die offene Wunde am Bein regnen lässt. Das ist Abenteuer, das ist Leben. Na jedenfalls reinigte ich die Wunde höchst professionell und legte mich dann glücklich und zufrieden in mein Bettchen.

Am nächsten Morgen wurde gefrühstückt und dann wieder ein Motorroller besorgt. Man soll ja, wenn man vom Pferd fällt, bekanntlich immer sofort wieder aufsteigen, und so mietete ich einen kleinen Roller bis 5 Uhr Nachmittags und brauste wieder aus der Stadt heraus, durch die wunderschöne, laotische Landschaft, hin zum Kuang Si Butterfly Park. Ein – wie der Name schon sagt – Schmetterlingspark, der auf Trip Advisor so gut bewertet war, dass ich ihn mir nicht entgehen lassen wollte.

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An der Kasse empfing mich Olaf. Olaf war 48 Jahre alt, aus den Niederlanden und war vor drei Jahren mit seiner Frau/Freundin Ineke nach Laos ausgewandert, um diesen Schmetterlingspark aus dem Nichts zu stampfen. Und der war den Beiden wirklich außerordentlich gut gelungen. Ich spazierte durch den wunderschön angelegten und liebevoll gepflegten Garten, wieder vorbei an eisblauen Wasserfällen, bis ich schließlich im Schmetterlingshaus landete.

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Und Schmetterlinge gibt es im nördlichen Indochina wirklich reichlich, in tausend Variationen, und immer wunderschön. Das Ablichten der prächtigsten Exemplare gelang mir nicht so recht, die wollten nämlich nie stillhalten. Trotzdem hier mal ein paar Eindrücke der weniger farbenfrohen, dennoch nicht weniger schönen Tierchen:

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Im Schmetterlingshaus gab es auch ein natürliches Fisch-Spa. Ihr wisst schon, diese Dinger wo man seine Füße ins Wasser hält und Fische die tote Haut essen kommen. Ja, ist ekelig, ich weiß. Diese Spas gibt es hier an jeder Straßenecke, und ich hatte sie immer gemieden wie den Teufel, da ich sie 1. für nicht sonderlich hygienisch und 2. aus tierethischer Sicht für absolut unvertretbar hielt. In jenem Schmetterlingshaus hingegen hatten Olaf und Ineke einfach den durch das Grundstück fließenden Fluss etwas erweitert und zwei Stühle hineingestellt. Sehr ursprünglich und so auch voll mein Ding. Also ließ ich mich dort nieder und ließ die Fische ihre Arbeit tun, während ich ein bisschen in meinem Buch las und ab und wann ein Schmetterling auf meiner Schulter landete. Es sind ja diese kleinen Momente, die das Leben so schön machen.

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Als ich alles gesehen hatte setzte ich mich auf die Terasse und ließ mich von Ineke mit einem Baguette und einem Kaffee versorgen – und wir kamen ins Gespräch. Über Gott und die Welt, wie sie ausgewandert waren, was ihnen hier täglich für Probleme entgegenschlugen, wie sie sich dabei fühlte. Was mir beim Reisen fehlte, was sie zu Hause vermisste, und so weiter und so fort. Kurzum mündete das Ganze darin, dass ich noch bis 17:30 Uhr, also quasi den gesamten Tag, bei Olaf und Ineke blieb, ein paar Aufgaben in der Küche übernahm, zwischenzeitlich mal die Rezeptioin besetzte und mich bestens mit beiden über das Leben unterhielt. Dafür bekam ich dann keine Rechnung mehr für Baguette und Kaffee, stattdessen eine Mailadresse, eine absolut herzliche Umarmung und die Bitte, der Welt von ihnen zu erzählen und irgendwann mal für längere Zeit wiederzukommen. Ersteres ist hiermit geschehen, letzteres muss wohl mal in Angriff genommen werden – schließlich bin ich ja verliebt in Laos.

Auf dem Rückweg regnete es den altbekannten Monsoonregen. Ich war also kladdernass und schlich die rutschigen Straßen entlang, in meiner Sicht leicht durch den beinahe waagerecht fallenden Regen und das fehlende Visier am Helm eingeschränkt. Irgendwann fuhr ich rechts ran um meine Sonnenbrille auszupacken und schaltete den Motor aus, auch, weil ich nochmal checken wollte, ob der platte Vorderreifen, um den Olaf sich kurz vor meiner Abfahrt gekümmert hatte, noch immer gut Luft drauf hatte. Es war alles in Ordnung, ich saß wieder auf und – mein Roller sprang nicht an.

Kurze Bestandsaufnahme. Es regnete wie aus Eimern, mein Moped hätte schon vor einer Stunde zurück bei den Menschen sein müssen, die meinen Reisepass als Pfand zurückgehalten hatten, mit welchem ich wiederum am nächsten Tag das Land verlassen wollte, und ich saß irgendwo im laotisch-dschungelbewachsenen Nirgendwo. Ich stieg also ab, ärgerte mich kurz tierisch, atmete dann tief durch und sagte laut: „Maktub.“ um mich selbst nochmal davon zu überzeugen, dass mich das Universum ja immer nur vor solche Aufgaben stellt, von denen es glaubt, dass ich sie zu lösen auch tatsächlich in der Lage bin. Dann fing ich resigniert an, meinen Roller am Straßenrand entlangzuschieben, während meine nassen Füße in meinen Flipflops ein rythmisch-quietschendes Geräusch von sich gaben.

„Hinter der nächsten Kurve“ dachte ich „wird irgendwas sein. Irgendwas, irgendwer, der irgendwie hilft.“ Ich war noch ca. 25km von Luang Prabang entfernt.

Nun, manchmal ist die Lösung eines Problems ja banaler, als man sie sich so vorstellt. Hinter der nächsten Kurve stand kein netter Laote, der sich zufällig hervorragend mit dem Reparieren von Motorrollern auskannte, auch kein Taxifahrer oder eine Horde frisch ausgelernter, deutscher Mechaniker. Stattdessen ging es steil bergab. Was in jenem Moment ausreichte. Ich saß auf, klappte meine Füße ein, fing an bergab zu rollen und versuchte nochmal, den Motor zu starten. Dieses Mal mit Erfolg. Er klang zwar beim Starten sehr krank und auch ein bisschen traurig, aber der Roller lief wieder, und ich war, frierend aber glücklich, auf dem Weg nach Hause.

Den Roller zurückzubringen war mal überhaupt kein Problem. Niemand verlor auch nur ein Wort über meine späte Rückkehr, mir wurde lediglich der Schlüssel abgenommen und mein Pass in die Hand gedrückt. Ich marschierte ein letztes Mal zu meinem veganen 10.000 Kip-Buffet und danach in mein Bettchen, duschte meine Brandwunde und legte mich schlafen.

Den nächsten und letzten Tag in Laos startete ich um 7:30 Uhr mit einer Stunde Yoga auf einer Terasse mit Blick auf den Mekong. Es war leicht nebelig, die Vögel sangen, ich war happy und der Tag konnte eigentlich nur gut werden. War ein Trugschluss, aber dazu später.

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Nach dem Yoga (ich liebe es immer und immer mehr – und werde auch merklich besser!) gab es ein letztes Mal Frühstück im Indigo Café, bevor ich meine sieben Sachen packte, duschte, und zusammen mit einer französischen Familie aus meinem Hotel, die denselben Flug gebucht hatte wie ich, ein Taxi zum Flughafen orderte.

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Bis zum Abflug waren noch zwei Stunden Zeit, und da ich mein Shampoo aufgrund der Handgepäckbestimmungen bereits aussortiert hatte, meine Haare aber dringend einen Waschgang nötig hatten, wanderte ich zum nächstgelegenen Frisör und ließ mit dort die Haare waschen und föhnen – für 15.000 Kip. Einen Euro fünfzig. Ging. Zum Mittag gab es Gemüse süß-sauer mit Reis und dann ging es los, ab durch die Mitte, zum Flughafen.

Und da ging der Stress los.

Mein Flug von Laos nach Bangkok sollte um 16:45 Uhr abheben und um 18:05 landen, und um 19:10 Uhr startete drr Flieger, der mich von Bangkok nach Surat Thani bringen sollte, wo ich für die Nacht ein Hotelzimmer und für den kommenden Morgen eine Fähre nach Koh Tao gebucht hatte. Doch alles kam anders.

Mein erster Flieger war verspätet – und damit fiel mein wudervoller Plan Domino-Day mäßig in sich zusammen und ließ nichts übrig als eine Spur der Verwüstung. Trotz all meiner Bemühungen und einiges an Bitten und Bettelns am AirAsia-Schalter in Laos, war mein Anschlussflug schon lange weg, als wir endlich, eine Stunde zu spät, in Bangkok landeten. Nach einer Stunde Wartens an der Passkontrolle löcherte mich der junge Grenzbeamte mit peniblen Fragen, da ich ja mittlerweile zum dritten Mal in zwei Monaten in sein Land einreisen wollte und mein letzter Ausflug für ihn doch sehr nach Visa-Run aussah. Als ich nach 10 unangenehmen Minuten auch dieses Hindernis überwunden hatte, lief ich eine viertel Stunde einmal durch den kompletten Flughafen ans Terminal für Inlandsflüge, um dort meinen Flug umzubuchen. Freundlichkeit? Ganz sicher nicht. Rückerstattung? Fehlanzeige. Wer keine drei Stunden Umsteigzeit einkalkuliert, hat selber Schuld, so steht es in den AGB. Also buchte ich schweren Herzens und mit mittlerweile sehr schweren Lidern ein neues Flugticket für den kommenden morgen, 7:00 Uhr, von Bangkok nach Surat Thani, für umgerechnet 40 Euro. Das tat mir echt im Herzen weh. Das Hotelzimmer in Surat Thani ließ sich auch nicht mehr stornieren, also begann ich einfach, online nach einer nahe gelegenen Unterkunft für diese Nacht zu suchen.

Es war mittlerweile 21:30 Uhr.

Ich fand ein Hostel nur 5 Autominuten vom Flughafen, buchte ein Bett für 15 Euro (mein Herz schmerzte wieder sehr) und begab mich dann auf die Suche nach einem Taxi. Man sollte ja meinen, dass das an einem Flughafen kein Problem sei. Doch. Ist es. Keiner der Taxifahrer konnte die Adresse meines Hostels in lateinischen Lettern lesen oder verstehen, wo ich hinwollte. Manch einer war nicht mal in der Lage mein Handydisplay scharfzustellen, weil er seine Brille nicht dabei hatte (vielleicht nicht schlecht, dass ich bei dem nicht einsteigen konnte) und so fuhr mir ein Taxi nach dem anderen wieder vor der Nase weg. Acht. Taxen. 40. Minuten. Bis ich schließlch ENDLICH einen Taxifahrer fand, der wusste, wohin ich wollte, und einen horrenden Preis für diese Taxifahrt verlangte. Aber mir war alles egal, ich wollte ihn nicht verlieren, biss in den sauren Apfel und zahlte 5 Euro führ eine Fahrt, für die 2 Euro noch ein zu hoher Preis gewesen wären. Als ich mich endlich auf die Rücksitzbank dieses Taxis fallen lassen konnte.war es 22:15 Uhr – und ich brach in Tränen aus. Mir war das alles zu viel. Mir war heiß, mir war kalt, ich fand die Menschen scheiße, die Kultur doof, niemand war freundlich, im Gegensatz zu den Laoten haben die Thailänder echt eine furchtbar unangenehme Art. Ich hatte zu viel Geld für Dinge bezahlt, mit denen ich gar nicht gerechnet hatte, ich war müde, ich hatte mich um so viel zu kümmern und wollte eigentlich gerade nur auf unserer Terasse zu Hause sitzen und auf den sonnenbeschienenen Teich gucken. Ja, das wollte ich. Das, und einen Kaffee mit Hafermilch. Verdammt, warum gab es auf diesem Scheißkontinent eigentlich keine Hafermilch? Was für ein LAND war denn das, wenn es keine VERDAMMTE HAFERMILCH GAB –

und so weinte und weinte und weinte ich bitterlich, der Fahrer war mir egal, bis er irgendwann anhielt und mich bat, auszusteigen. Das klingt hier etwa so: „Miss, Please. Out.“

Ich drückte ihm 2 100-Baht-Scheine in die Hand und verschwand in meinem Hostel. Zahlte mein Zimmer, orderte ein Taxi für 5 Uhr am nächsten Morgen, duschte mich und mein Bein, das nach all dem Gelaufe furchtbar brannte, heulte meinem lieben Juho in Finnland kurz die Ohren voll, weil mir einfach irgendjemand zuhören musste, und schlief um 23:20 Uhr endlich, endlich ein.

Am nächsten Morgen sah die Welt ein wenig besser aus. Um 4:30 Uhr rollte ich aus dem Bett, putzte meine Zähne und trabte noch schnell zum 7-eleven um ein Tetrapak Sojamilch zu besorgen, bevor mich ein Taxi zum Flughafen bringen sollte – denn jenes war ganz sicher kein Morgen, den ich ohne Sojalatte hätte durchstehen können. Jenes Taxi hatte ein gescheites Taxameter und kostete mich 60 Baht – Einen Euro fünfzig. Ein sehr viel angemessenerer Preis, ich bedankte mich und steuerte im Flughafen zunächst mal einen Coffeeshop an.

Mit einem Kaffee in der Hand ging gleich alles besser, ich kam problemlos durch die Sicherheitskontrolle und stellte danach fest, dass ich ein wenig Hunger hatte. Als ich kurz die vergangenen 24h rekapitulierte fiel mir auf, dass ich nach dem Gemüse süß-sauer um 12 Uhr mittags in Luang Prabang tatsächlich nur noch eine Hand voll Pistazien, gespendet von einem freundlichen Mitreisenden, und sonst nichts mehr gegessen hatte – ich hatte es einfach vergessen. Ich trieb einen Vollkornbagel mit Salat, Tomaten und eingelegten Gurken auf, und einen zweiten Kaffee (hatte ich mir einfach verdient) und wartete am Gate geduldig auf meinen Flug.

„Atmen Klara, atmen.“ dachte ich, als ich da so saß. „Alles wird gut. Immer.“

Und dann rief die Stewardess alle Passagiere des AirAsia Fluges FD 3235 nach Surat Thani auf, jetzt das Flugzeug zu betreten.

Eine Antwort auf „Luang Prabang Part II“

Du bist ein wirklich tapferes Mädchen. Ich bin ganz stolz auf dich und würde dich gern in den Arm nehmen, wenn du so verzweifelt bist. Die Terrasse und die Hafermilch bleiben dir ja erhalten.

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