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Trompeten und Fanfaren

Freunde.

Ein ganzes Jahr ist es her, dass ich mich das letzte Mal hier bei euch gemeldet habe. Tut mir das Leid? Ja. Was mir allerdings gar nicht Leid tut, sind all die Dinge, für die ich diese blogfreie Zeit genutzt habe. Es ist so viel passiert, ihr könnt es euch nicht vorstellen – und es ist wahrlich zu viel, um es alles hier abzutippen. Trotzdem werde ich mal versuchen, euch upzudaten und euch quasi durch eine Highspeed-Reise durch die vergangenen zwölf Monate mitzunehmen, damit wir alle wieder up to date sind. Also. Anschnallen, es geht los.

Reisen.

Ich bin so, so viel gereist im letzten Jahr. Mit meinem Freund, als er noch mein Freund war, ohne meinen Freund, als er dann nicht mehr mein Freund war. Das Leben besteht ja bekanntlich auch Veränderungen und ist viel mehr der Zug als der Bahnhof, und so hat sich auch bei mir einiges getan. Aber meine persönlichen Befindlichkeiten sind jetzt hier erstmal zweitrangig, viel wichtiger ist es doch, dass ich euch erzähle, wo ich so überall war:

Amsterdam.

Im letzten Sommer hatte mein geliebtes Muttertier auf einen Mutter-Tochter-Trip eingeladen, und wir entschieden uns spontan für Amsterdam als Reiseziel. Hier waren wir beide bisher nicht gewesen, und verbrachten einige wunderbare Tage in einem kleinen Hotel im authentischen Grachtenhaus – Kunst, Kaffee und gutes Essen waren die zentralen Themen, auf die sich Mutter und Tochter trotz gelegentlicher Unstimmigkeiten doch immer einigen konnten.

Italien & Slovenien.

Schon wieder? Ja. Nach dem Roadtrip im März war ich gleich nochmal zwei Wochen in Italien, mit kleinem Abstecher nach Slovenien und meinem ersten Besuch in Venedig und Oper in Verona. Irgendwie berührt dieses Land immer ein besonderes Stück Seele, aber da bin ich ja wahrlich nicht die erste Person, die das erkennt. Wie dem auch sei, ich hatte eine großartige Zeit, und einen wahrlich unvergesslichen Sommer.

Zypern.

Im November 2018 litt ich schwer unter Trennung. Ist eben immer kacke, und Herzschmerz eine ekelige Krankheit. Doch ich wäre ja nicht Klara, wenn ich in solchen Fällen nicht sofort von meinem besten Bewältigungsmechanismus Gebrauch machen würde. Und so buchte ich mir spontan einen Flug nach Zypern für die kommende Woche, denn Zypern ist nur 30 Flugminuten entfernt, günstig, und war außerdem ein Land, das ich noch nie gesehen hatte. Der Trip war gezeichnet von tränenreichem Alleinsein, als ich mit einem gemieteten Motorroller durch die zypriotischen Landschaften flog, aber zurück zu Hause in Israel schien die Trennung dafür dann nur noch halb so wild. Reisen hilft eben irgendwie immer.

Budapest.

Auch nach Ungarn hab ich’s geschafft, und zwar gleich zwei Mal – einmal im Oktober, und dann nochmal im Jaunar. Wie sich herausstellt, kann man für günstige 60 Euro von Tel Aviv nach Budapest und zurück fliegen, und Essen und Unterkunft sind da so günstig, dass es tatsächlich billiger ist, eine Woche in Budapest zu verbringen, als eine Woche hier in Israel zu bleiben und nichts zu tun. Ja, richtig gelesen. Das Holy Land ist nicht so ganz billig. Jedenfalls habe ich mich Hals über Kopf in diese Stadt verliebt, und kann meinen nächsten Besuch kaum erwarten. Große Empfehlung an alle.

Paris.

Dass meine liebe Inge und mich eine besondere Freundschaft verbindet, dürfte ja für niemanden mehr etwas Neues sein. Im Februar hatten wir die Chance, mal wieder zusammen zu reisen, nach Paris, wo wir dank Inges guter Verbindungen kostenlos in der Wohnung ihrer Freunde unterkamen, die zu der Zeit im Familienurlaub waren. Da wir Beide sowohl bereits zusammen als auch alleine schon einige Male in der Stadt der Liebe gewesen waren, hatten wir einfach Ruhe. Jeden Tag ein neues Café und ein anderes Museum, ansonsten Spaziergänge, ein Besuch in der Oper zum Ballett – ein echtes Pariser Leben, wie es im Bilderbuch steht. Und am Abend im Ehebett hielten wir uns die Bäuche, wenn wir darüber sprachen, wie man diese seltsame, einmalige und wunderbare Beziehung zwischen uns dem Rest der Welt erklären sollte. Motto des Urlaubs: Wir haben eben auch manchmal ein Bisschen Glück.

Und sonst so?

Erstmal herzlichen Glückwunsch und vielen Dank an alle, die es bis an diese Stelle des Blogposts geschafft haben. Ich dachte, ich sollte vielleicht noch kurz erwähnen, wo ich so bin und was ich eigentlich gerade mache. Ist ja für einige dann doch von Interesse.

Meinen Masterabschluss in Berlin habe ich im Oktober bekommen. Das heißt, ich bin jetzt offiziell Klara Strube, M.A. Schön. Und da ich das Studieren so liebe, habe ich mich ebenfalls im Oktober gleich in den nächsten Master gestürzt, hier in Israel, wo ich noch immer mit meinem Adarling und Michael zusammen in meiner kleinen WG wohne. Der aktuelle Master ist auch schon wieder halb bewältigt und endet im Juli, dann habe ich mich endgültig vom Wirtschaftsstudium befreit und einen Abschluss in International Diplomacy an Conflict Resolution – also Politikwissenschaften, Internationale Beziehungen. Ich freu mich drauf. Sowieso bin ich hier hoch motiviert dabei. Die meisten meiner Kommilitonen sind Amerikaner, viele aus der Army, was nochmal eine ganz neue, kulturelle Herausforderung darstellt, die ich aber wie so oft gerne angenommen habe. Dass Leggings einen akzeptablen Hosenersatz darstellen sollen, habe ich allerdings bis zum heutigen Tage noch nicht verstanden.

Im Juli ist es dann aber auch erstmal genug mit Nahost. So sehr ich es hier liebe ist es doch auch teuer und ziemlich anstrengend, das Leben hier muss man sich besonders als Nicht-Jude kontinuierlich erkämpfen, was etwas schlaucht. Jemand Lust auf einen Kaffee? Kennt mich in Deutschland noch jemand?

Der nächste, große Trip

Zu guter Letzt nun noch eine Ankündigung. Der Blogpost kommt jetzt, weil ich mich übermorgen END-LICH wieder auf so ein richtiges Abenteuer begebe, nur mit mir allein und meinem Rucksack auf den Schultern. Hier in Israel sind jetzt nämlich zwei Wochen Pessachferien, und ich dachte, es ist mal an der Zeit für mehr Osteuropa. Also fliege ich am Montag nach Kiev. Und zwei Wochen später aus Bucharest zurück. Was dazwischen passiert? Keine Ahnung. Bis jetzt habe ich nur einen Platz auf einer Couch bei Unbekannten in Kiev, ein Ticket für’s Ukrainische Staatsballett, und einen starken Drang danach, mir Chernobyl mal genauer anzusehen…

Also, dranbleiben.

Wo ist Klara geht in die nächste Runde.

2 Antworten auf „Trompeten und Fanfaren“

Huch , ein Galoppieren durch die Zeit ! Jeder, der ein Stückchen mithalten könnte ist glücklich…..
Mach weiter so, dann wird es niemals langweilig – für dich und für alle, die dich kennen dürfen.
LG von Inge und weiter haben wir ein bisschen Glück

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