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Cambodia

Phnom Penh Part I

Also gut, der Weg zum Hostel war weniger spannend, als man bei dem offenen Ende meines letzten Beitrages hätte vermuten können. Wir sind gelaufen, das Hostel war nur etwa 500m von der Bushaltestelle entfernt. Es war 6 Uhr morgens und wir konnten natürlich noch nicht einchecken, aber da wir ja sowieso schon dreckig waren und irgendwie eher an Landstreicher als an Backpacker erinnerten, legten wir uns einfach auf den Teppichboden im Gemeinschaftsraum und hielten ein dreistündiges Nickerchen. Nach einem Happen zum Frühstück natürlich, denn ohne Essen ist ja sowieso alles doof.

Wieder erwacht wurde geduscht (endlich!!), sich umgezogen und es ging los zu ¨The Vegetarian¨, einem, wie schon der Name verrät, vegetarischen Restaurant nicht weit von unserem Hostel. Das Essen war gut und wie immer günstig, auch, wenn ich sagen muss, dass mir Kambodscha im Vergleich zu Thailand eher ein bisschen kostspieliger vorkommt. Vielleicht liegt es am US-Dollar, ich weiß es nicht. Aber die Menschen sind super nett, daher stört mich das jetzt erstmal nicht. Nur mein Reisebudget wird ordentlich strapaziert.

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Es folgte ein Abstecher zum zentralen Markt hier in Phnom Penh, der zwar super groß ist und eine riesige Auswahl hat, allerdings doch eher anstrengt. Sowieso finde ich Märkte hier in Asien vergleichsweise anstrengend, weil man nie irgendwo in Ruhe gucken kann ohne sofort von einem Verkäufer angesprochen und in ein Gespräch verwickelt zu werden. Wie viel Zeit ich hier schon damit verbracht habe, den Leuten klar zu machen, dass ich, nein, KEIN Shirt, auch nicht in einer anderen Farbe oder Größe brauche, nicht durstig bin oder auch gerne zu Fuß gehe, weiß ich nicht genau, aber es war viel. Viel Zeit. Das steht fest.

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Leicht genervt und auf der Suche nach gutem Kaffee und Sojamilch machten Esther und ich uns dann auf den Weg zur Aeon Mall, der einzigen großen, westlichen Shoppingmall in Kambodscha. Und das war dann wirklich verrückt. Da gab es Starbucks, Gucci, Adidas, Prada, Nike, Chanel und so weiter und so fort, alles besucht von einer Hand voll gut gekleideter Kambodschaner und betrieben von wie gewohnt dürren und grinsenden Zeitgenossen. Das hat mich irgendwie wütend gemacht. Ich musste wieder an Peters Familie denken, wie sie Frösche und Ratten fängt, um sie zu essen, einfach, weil nichts anderes da ist. Aber Geld für eine solches Konsumparadies war da. Ich weiß auch nicht. Also, mir ist durchaus klar, dass Ungleichheit zu einem gewissen Grad normal und sogar nötig ist, aber das fand ich dann doch ziemlich perfide. Kann nicht mal genau sagen, warum.

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Das Gute an der Sache war, dass Esther und ich fanden, wonach wir gesucht hatten, und so besorgte ich Bananen und Sojamilch und trank einen Kaffee Latte, bevor es wieder zurück zum Hostel ging.

Gegen Abend entschieden wir, dass wir doch noch was unternehmen sollten, um nicht so ganz furchtbar faule Backpacker zu sein. Uns steckte zwar die vergangene Nacht noch in den Knochen, aber wir hatten nur zwei Nächte in Phnom Penh, und verpassen wollten wir auch nichts. Also überquerten wir gegen 17:55 Uhr die Straße vor unserem Hostel und zahlten 4US$ für eine 45-minütige Bootsfahrt bei Sonnenuntergang auf dem Mekong, Beginn 18:00 Uhr. Unser Timing war mal wieder herausragend gut.

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Als das Boot wieder anlegte, fing es an zu regnen. Und wenn man hier die ersten Tropfen abkriegt hilft kein ¨ Ach das tröpfelt ja nur, mal sehen, was das noch wird.¨. Nein! Da hat man sich gefälligst SOFORT in das nächste Gebäude zu begeben. Vergesst Regenschirme und Vordächer, das sind die Dilettanten des Regenschutzes. Haus. Sofort. Sonst sind Kamera, Handy und sonstige technische Ausrüstungsgegenstände ganz schnell hin, egal, ob ihr sie in der Hand, der Arschtasche oder ganz unten im Rucksack habt. Das wissend sprinteten Esther und ich also in beachtlichem Tempo vom Anleger über die Straße direkt in ein Hummusreastaurant. Upps. Und dann war auch noch ausgerechnet Abendbrotszeit. Sowas aber auch. Dann also Wraps zum Abendbrot. Manchmal hat man es eben einfach nicht in der Hand.

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